Meldung 09_12_2021

Patricia Jessen, SPD Viersen

9. Dezember 2021

SPD-Antrag

OGS-Betreuung auch in Randzeiten

Erwerbstätige Erziehende stehen unter Druck


Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Viersen beantragt, dass die Verwaltung prüft, ob die Öffnungszeiten von Ganztagseinrichtungen, die Kinder im Anschluss an die Schule besuchen, bei bestehenden, im Auftrag der Stadt Viersen betriebenen Einrichtungen bis in die Abendstunden – mindestens bei einer Einrichtung pro Stadtteil – ausgeweitet werden können. Zudem soll dies auch bei der Planung neuer Ganztagsangebote im schulischen Kontext geprüft werden.

In Familien – so auch in Viersen – ist es mittlerweile üblich, dass beide Elternteile arbeiten müssen, um den Lebensunterhalt bestreiten zu können. Sie sind deswegen zunehmend auf Angebote des OGS angewiesen. Zurzeit decken die Öffnungszeiten von Ganztagseinrichtungen im Anschluss an die Schule zumeist nur die Zeit bis 16:00 bzw. 16:30 Uhr ab.

Um der immer flexibler werdenden Arbeitswelt gerecht zu werden, müssen die Betreuungszeiten den gesellschaftlichen Erfordernissen angepasst werden und über diese üblichen Zeiten hinaus angeboten werden. Hier müssen Angebote in den sogenannten Randzeiten geschaffen werden, die Eltern und Kinder entlasten.

Die jetzige Situation, die die Randzeiten nicht berücksichtigt, führt dazu, dass Eltern extrem unter Druck stehen, sei es, weil ihre Arbeitssituation nicht an das bestehende Zeitfenster der OGS angepasst ist/ werden kann (Stichwort Spätschicht), sei es, weil sich Arbeitszeiten immer wieder ändern, sei es, weil der Beruf extrem fordernd ist und bis in die Abendstunden dauert. Wenige Arbeitgeber*innen haben Verständnis dafür, dass Eltern frühzeitig in den Feierabend gehen müssen, um ihre Kinder vom Offenen Ganztag abzuholen. Eltern unterliegen folglich dem Problem, dass sie Kündigungen riskieren müssen, um sich nicht dem Risiko auszusetzen, für ihre Kinder keine geeignete Betreuung sicherstellen zu können, bzw. aufgrund der familiären Situation schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Die zeitliche und vor allem psychische Belastung für die Eltern ist hier nicht zu unterschätzen. Für alleinerziehende Eltern ist die Situation ggf. noch schwieriger, da man sich mit keine*r/m Partner*in die Zeiten teilen kann.

Die steigenden Einschulungsquoten in der Stadt Viersen zeigen zusätzlich, dass der Bedarf in den kommenden Jahren nicht abnehmen, sondern zunehmen wird. 

Vor diesem Hintergrund beantragen wir als SPD-Fraktion die Ausweitung von Öffnungszeiten, um eine entsprechende Versorgung zu gewährleisten und auch die Attraktivität Viersens als eine Stadt für Familien weiter zu steigern.

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